Erneuerung Tunnel Petersberg

Der 368 m lange Petersberg Tunnel befindet sich auf der sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr der DB sehr wichtigen zweigleisigen, elektrifizierten Strecke von Koblenz nach Perl in Rheinland-Pfalz. Er wurde im Jahr 1879 in Betrieb genommen und im Jahre 1973 erfolgte der Einbau einer Oberleitung. Bei den regelmäßigen Inspektionen des Tunnels wurde im Jahr 2007 der Tunnel in die Schadensklasse C eingestuft. Das Schadensbild ließ sich wirtschaftlich nicht mehr sanieren. OBERMEYER verantwortete die Planung (HOAI-Lph 3-7) der Tunnelerneuerung unter laufendem Eisenbahnbetrieb.

Die Ziele des Vorhabens waren, neben der dauerhaften Behebung der Schadens-bereiche im Tunnel und im Bereich der Stützmauer Süd, die Einhaltung der Lichtraumprofile sowie der Sicherheitsräume nach aktuellem Regelwerk zu gewährleisten und dadurch die Bahnstrecke Koblenz–Perl langfristig als Bestandteil des Transeuropäischen Netzes (TEN) zu erhalten. Sowohl die Erhöhung des Sicherheitsniveaus als auch die Erhaltung der Bahnstrecke für Güter- und Personenverkehr sind von hohem öffentlichem Interesse.

Die Arbeiten wurden unter Anwendung der „Tunnel-im-Tunnel-Methode“ durchgeführt, welche hier erstmals als Pilotprojekt bei einer elektrifizierten Strecke in Deutschland ausgeführt wurden. Dadurch konnte der elektrifizierte Eisenbahnbetrieb während der Erneuerungsarbeiten eingleisig aufrecht erhalten werden.

Vortrieb und Sicherung für die Aufweitung des Tunnels erfolgten in Spritzbetonbauweise mit dem Tunnelaufweitungssystem (TAS), einer fahrbaren Schutzeinhausung mit Stützplatten, montierten Bohrlafetten und Abbruchhämmern. Anschließend erhielt der Tunnel eine neue Stahlbetoninnenschale. Im Zuge des Projektes wurden auch die Portalbauwerke neu gestaltet sowie Stützwände und Felsböschungen neu geplant.

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Copyright:
Alle Bilder: OBERMEYER