Hochgeschwindigkeitsstrecke Ebensfeld–Erfurt
Fertigstellung im Jahr 2017
Auftraggeber
DB Projektbau GmbH, NL Süd-Ost
Standort
DE
In weniger als vier Stunden mit dem Zug von München nach Berlin – lange fast unvorstellbar, seit Ende 2017 Realität. Die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt, Teil der transeuropäischen Achse 1 Berlin–Palermo, war Deutschlands größte Bahnbaustelle. OBERMEYER hatte den planerischen Alleinauftrag des Neubaus der gut 100 km langen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Ebensfeld und Erfurt erhalten. Diese quert den Höhenzug des Thüringer Waldes und ist die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke Europas, die in mehr als 600 m Höhe und durch schneesicheres Gebiet verläuft. Etwa die Hälfte der Strecke verläuft durch oder über Ingenieurbauwerke: Im Einzelnen umfasst der Abschnitt 22 Tunnel mit einer Gesamtlänge von rund 40 km sowie 30 Talbrücken mit insgesamt rund 10 km Länge. Die Kosten pro Kilometer betrugen rund 30 Mio. Euro.
Geometrie und Geologie des Thüringer Schiefergebirges (neun ausgeprägte Täler) erfüllten dabei die Voraussetzungen für die von OBERMEYER eigens entwickelten, weitgespannten Bogenbrücken mit Spannweiten bis zu 165 m. Drei von sechs Talbrücken erforderten außergewöhnliche Planungsmaßnahmen: OBERMEYER führte das Konzept der Bogenbrücken auch für diese schwierigen Bereiche weiter aus und verlängerte die Spannweite der Brücken von bisher 165 auf 270 m. Damit wurde eine optimale Lösung für die Querung des 24 ha großen Froschgrundsees, für das lange, trassierungsbedingt schwierige Grümpental sowie für das Ilmtal bei Langewiesen gefunden. Hier steht nun mit knapp 1.700 m die längste Brücke der gesamten Strecke.
Copyright:
Grümpentalbrücke, Brücke Froschgrundsee: Nürnberg Luftbild, Hajo Dietz
Streckenplan, Froschgrundseebrücke im Bau: OBERMEYER